Beispiel beim Vermögensverwalter

Wertschriftendepot 500’000 Franken (Beispiel)
Untenstehendes Beispiel zeigt auf, wie hoch Retrozessionen sein können. Bitte beachten Sie, dass gewisse Vermögensverwalter auf einzelne Rückvergütungen teilweise oder vollständig verzichten. Dies ist beispielsweise beim Ausgabeaufschlag von Anlagefonds oft der Fall. Dieses Beispiel kann verwendet werden, um die Höhe der Retrozessionen beim eigenen Depot anzunähern.

Beispiel Retrozessionen

Beim Berechnungsbeispiel betragen die Retrozessionen pro halbe Million Anlagevermögen 8’775 Franken pro Jahr.

Fussnoten / Erläuterungen

1) Teilweise kommen weitere Gebühren hinzu, so beispielsweise Administrations- oder Postengebühren oder auch Kosten für die Führung eines Nummernkontos. Auch bei diesen zusätzlichen Gebühren können Retrozessionen vereinbart werden.

2) Die Bruttogebühr ist die effektive Gebühr, die der Kunde dem Vermögensverwalter zahlt, wenn dieser alle Retrozessionen für sich behält (normale Standardgebühr der Depotbank).

3) Es werden bewusst alle verbreiteten Arten von Retrozessionen (Kickbacks) aufgezeigt. Vermögensverwalter können Retrozessionen teilweise direkt als Rabatte weitergeben. Dies ist insbesondere bei Rabatten von der Depotbank einfach möglich.

4) Kosten für den Kunden, wenn der Vermögensverwalter alle Retrozessionen an ihn weiterleiten würde.

5) Annahme: 20 Transaktionen mit einem durchschnittlichen Volumen von 25’000 Franken. Daraus ergibt sich, dass das Depot alle zwei Jahre umgeschichtet wird. Bei Devisengeschäften ist die Höhe von Rückvergütungen unterschiedlich und hängt vor allem mit der Grösse des Vermögensverwalters zusammen.

6) Der Bestand an Anlagefonds von 275’000 Franken wurde absichtlich hoch gewählt. Zu beachten ist, dass es immer noch Vermögensverwalter gibt, die das gesamte Anlagevermögen in aktive Anlagefonds investieren. Die Summe des Ausgabeaufschlages ergibt sich, wenn pro Jahr 102’000 Franken aktive Fonds mit 2% Ausgabeaufschlag (Nettoinventarwert 100’000 Franken plus 2’000 Franken Ausgabeaufschlag) gekauft werden. Das heisst die durchschnittliche Verweildauer eines Fonds im Depot wäre knapp 2.7 Jahre. Bei den strukturierten Produkten sind die Abschlusskosten (Initialkosten) in den “Gebühren brutto” bereits enthalten. Diese können je nach Produkt auch mehrere Prozente betragen. Indexprodukte, z.B. ETF’s sind sehr kostengünstige Finanzinstrumente. Üblicherweise werden dort keine Retrozessionen bezahlt. Bei Einzeltiteln ist kein Produktanbieter zwischengeschaltet und dadurch werden ebenfalls keine Retrozessionen bezahlt.